Die Entertainment Software Association (ESA) hat heute die Accessible Games Initiative gestartet und ein neues Kennzeichnungssystem eingeführt, um Spielern dabei zu helfen, Videospiele mit Barrierefreiheitsfunktionen zu erkennen.
Angekündigt während der Game Developers Conference, entstand dieses Projekt aus einer Zusammenarbeit zwischen Electronic Arts, Google, Microsoft, Nintendo, Sony und Ubisoft. Weitere Teilnehmer wie Amazon, Riot Games, Square Enix und WB Games sind dem Vorhaben mittlerweile beigetreten, das die ESA überwachen wird.

Die teilnehmenden Publisher werden ihre Spiele nun mit diesen standardisierten Etiketten kennzeichnen, die prominent in digitalen Stores und auf Produktseiten angezeigt werden. Diese Indikatoren heben verschiedene Barrierefreiheitsoptionen hervor, wie zum Beispiel:
- Anpassbare Textgröße und Lesbarkeit
- Erweiterte Untertiteloptionen
- Menü-Vorlesefunktion
- Steuerungsanpassung
- Flexible Speichersysteme
Auditive Barrierefreiheitsfunktionen
Die Initiative umfasst mehrere tonbezogene Optionen:
- Mehrfache Lautstärkeregler: Separate Regler für Musik, Dialoge, Effekte und andere Audioelemente
- Audio-Kanaloptionen: Wechsel zwischen Mono-, Stereo- oder Surround-Sound
- Menü-Vorlesefunktion: Screenreader-Unterstützung für die Navigation
- Sprachkonvertierung: Echtzeit-Chat-Transkription zwischen Sprache und Text
Anpassungen für das Gameplay
Spieler können nach diesen Gameplay-Anpassungen Ausschau halten:
- Flexibler Schwierigkeitsgrad: Mehrere Herausforderungsstufen mit klaren Beschreibungen
- Uneingeschränktes Speichern: Manuelles Speichern nahezu zu jedem Zeitpunkt im Spielverlauf
Eingabeanpassung
Das System erkennt verschiedene Steuerungsschemata:
- Tastenbelegung ändern: Vom einfachen Tastentausch bis zur vollständigen Neuzuweisung der Eingaben
- Alternative Spielstile: Optionen für reine Tastatur-, reine Maus- oder reine Touch-Bedienung
- Barrierefreies Design: Vermeidung von obligatorischem Tastendrücken oder schnellen Eingaben
Visuelle Anpassung
Visuelle Barrierefreiheitsetiketten umfassen:
- Textanpassung: Anpassbare Textgröße und Kontrast
- Klare Untertitel: Große, anpassbare Untertitel für Dialoge
- Nicht-farbliche Indikatoren: Alternative visuelle Hinweise jenseits von Farbkodierungen
- Komforteinstellungen: Reduzierung von Bewegungseffekten, die Unbehagen verursachen können
"Millionen von Spielern mit Behinderungen stoßen häufig auf Hindernisse, Videospiele zu genießen", erklärte ESA-Präsident Stanley Pierre-Louis. "Diese branchenweite Initiative unterstreicht unser Engagement, das Gaming inklusiver zu gestalten."
Die Einführung wird schrittweise bei verschiedenen Publishern und auf verschiedenen Plattformen erfolgen und ist zunächst nur in Englisch verfügbar. Die ESA weist darauf hin, dass das Etikettensystem freiwillig bleibt und im Laufe der Zeit mit potenziellen Ergänzungen und Verfeinerungen der Kategorien gerechnet wird.